5 Jahre Weltreise - Weltenbummler Shumba - Weltreise mit dem Allrad Reisemobil

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5 Jahre Weltreise ...                                                         17.09.2017


Vor 5 Jahren, am 17. September 2012, sind wir zu unserer Weltreise aufgebrochen.

Wir wussten damals nicht was uns erwartet, wohin genau der Weg uns führen wird. Unser Ziel war Afrika und im Grunde hatten wir lediglich eine rote Linie im Kopf. Die Route ergab sich unterwegs. Etwas blauäugig dachten wir anfangs „na ja, so etwa in 2 Jahren werden wir am Kap der Guten Hoffnung sein“. Letzten Endes waren wir bis dorthin etwas mehr als vier Jahre unterwegs.

Heute, 5 Jahre später, liegen 108.287 km durch 32 Länder hinter uns und wir sind wir in Angola.

Es waren spannende Jahre. Wir durften sehr viele, sehr positive Erfahrungen und Begegnungen machen und hatten nur wenige negative Erlebnisse und nie wirklich Schwierigkeiten. Auch sind wir bislang verschont geblieben von Krankheiten, Unfällen oder irgendwelchen Naturkatastrophen.

Unser „Shumba“ hat uns stets zuverlässig durch so manches Schlammloch und Sandfeld gebracht, auch wenn wir einige Male kräftig mitarbeiten und schaufeln mussten.

Da waren auch die Situationen, in denen wir uns geschworen haben, nie mehr so kleine, enge Straßen zu fahren. So zum Beispiel am Lake Bunyoni in Uganda, wo die Straße drohte wegzubrechen und wir beinahe in den See gerutscht wären, oder auf der kleinen Schlammstraße rund um den Kilimandjaro in Tansania, wo wir gerade mal so Platz hatten. Und manchmal blieb uns fast das Herz stehen, so in Uganda als wir auf matschiger Straße bergab in den Straßengraben rutschten, oder als wir im Oman mit dem Hinterrad bis zur Achse in eine Abwassergrube einbrachen. Auch unsere Kettensäge war schon mehrmals im Einsatz, um uns den Weg frei zu machen. Reifenwechseln „schockt“ uns mittlerweile nicht mehr, auch wenn wir es nicht allzu gerne machen.

Haben uns die letzten 5 Jahre verändert? Ja, wir denken schon! Vieles was wir von zuhause kennen gilt unterwegs nicht, vieles läuft anders. Und trotzdem funktioniert das Leben, nur halt nach anderen Regeln und Normen. Am Anfang hatten wir schon auch etwas Scheu vor dem Fremden. Jetzt gehen wir einfach drauf zu, suchen auch mehr danach, nach dem Fremden.

Unser Leben ist ein ständiges sich Einlassen auf neue Kulturen und Gegebenheiten, neue Situationen, fremde Menschen, und auf sich selbst. In unserer bisherigen Welt waren wir in einem vertrauten und strukturierten System, vieles war organisiert und verlässlich. Speziell Afrika ist das Gegenteil zu einer funktionierenden Ordnung: chaotisch, improvisiert, kunterbunt und häufig alles andere als verlässlich. Doch wir haben gelernt, damit umzugehen und wir fühlen uns wohl hier.

Ein großer Teil unseres Alltags wird von der Organisation des Lebens beherrscht: wo gibt’s Lebensmittel, wo Trinkwasser, wo finden wir einen sicheren Ort für die Nacht? Morgens wissen wir so gut wie nie, wo wir am Abend sein werden. Es ist wunderbar in seinem Kleiderschrank nur ein paar Klamotten, nur das Nötigste dabei zu haben, und selbst das ist immer noch zu viel. Die Schwerkraft in der westlichen Welt heißt Besitz. Mittlerweile kommt es uns so vor, als stehe Wohlstand in fundamentalem Widerspruch zu Leichtigkeit. Das Wenige macht uns genügsamer, lässt uns aufs Wesentliche besinnen.

Insbesondere, wenn wir sehen, wie die Menschen trotz aller Armut das Leben mit Gelassenheit meistern und wie sie Glück nach völlig anderen Maßstäben definieren. Das Lachen der Menschen ist ansteckend und voller Herzlichkeit, Offenheit und Natürlichkeit. Wir haben unglaubliche Toleranz, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erfahren, viele tolle Menschen kennengelernt, einige davon sind wirkliche Freunde geworden.

Unser Rückblick ist daher auch eine Danksagung an die Menschen der Länder, die wir bislang bereist haben. Viele Begegnungen zwischen München und Luanda waren eine Lektion in Sachen Menschlichkeit. Es liegt an uns, die Lehren daraus zu ziehen.

Da sind auch eine fantastische Natur, grandiose Landschaften, endlose Weiten und Einsamkeit. Und, nicht zu vergessen, die Tiere. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn morgens die Löwen vor deiner Haustüre liegen, hunderte Elefanten sich um den LKW versammelt haben oder in die Augen eines ausgewachsenen Berggorillas zu schauen, der fast schon menschlichen Züge zeigt. Was wir erleben ist nicht abgeschlossen und vorbei. Es arbeitet weiter, es hallt nach. Unsere Erinnerungen sind unser kostbarstes Souvenir.

Nach 5 Jahren ist das Reisen zu unserem Alltag geworden. Nicht immer war alles aufregend. Es gab auch schlechte Momente. Vieles, was am Anfang noch aufregend war, ist inzwischen Routine geworden. Langes Reisen, erst recht, wenn die Reise durch Afrika führt, ist vor allem eines nicht: Urlaub.
 
Dennoch, wir können uns kein besseres Leben für uns wünschen. Wir fühlen uns auf unseren 10m² zu Hause und sind zufrieden. Wollen wir etwas ändern? Nein, nicht wirklich, vielleicht nur etwas schneller werden. Es gibt auf der Welt noch so viel zu sehen und zu erleben.
Wir stecken voller Pläne und Ideen, sind nach wie vor neugierig auf weitere spannende und erlebnisreiche Jahre und freuen uns auf neue Eindrücke und Erfahrungen.




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